Kolumne: Der Friedensvertrag von Breslau im Jahr 1742

wochenblatt.pl 4 godzin temu
Zdjęcie: Das Rathaus von Breslau vor dem Ausbau, wie es zur Zeit der Schlesischen Kriege ausgesehen haben könnte. Foto: Archiv


Das Ende des ersten Schlesischen Krieges

Schlesien war gemäß dem Vertrag von Trentschin aus dem Jahr 1335 Teil des Königreichs Böhmen und des Heiligen Römischen Reiches. Das blieb 400 Jahre lang so. Im Jahr 1740 bestiegen in Berlin und Wien neue Herrscher den Thron: Friedrich II., damals noch nicht als der Große bezeichnet, und Maria Theresia, deren reibungslose Machtübernahme ihr Vater durch Verhandlungen mit allen Nachbarn sicherstellte.

Preußen, damals ein relativ armes Land, suchte nach einer Möglichkeit, sich zu entwickeln und an Bedeutung in Europa zu gewinnen. Nicht weit entfernt lag eine Region, die reich an Rohstoffen war und über fruchtbare und gepflegte Böden verfügte – Schlesien. Friedrich II. hatte seine Informanten und Spione. Unter ihnen befand sich möglicherweise auch der berühmte Kartograf und Zeichner F.B. Werner, Schöpfer der Veduten schlesischer Städte und wichtiger Dörfer.

Trotz der Zustimmung seines Vaters Friedrich Wilhelm I. zur Thronbesteigung Maria Theresias kam der junge Herrscher Preußens, Friedrich II., zu dem Schluss, dass die schwangere Kaiserin nicht in der Lage sein würde, Kriegshandlungen erfolgreich zu führen. Deshalb beschloss er, selbst in Schlesien einzumarschieren. Das Ergebnis?

Das Rathaus von Breslau vor dem Ausbau, wie es zur Zeit der Schlesischen Kriege ausgesehen haben könnte.
Foto: Archiv

Eine der wichtigsten Schlachten der Geschichte

Mitte Dezember, genauer gesagt am 14. Dezember 1740, tauchten preußische Truppen in Breslau auf und zettelten einen Aufstand gegen Österreich an. Am 16. Dezember marschierte die preußische Armee offiziell in Schlesien ein, und so begann der Krieg. Am 3. Januar 1741 erklärte Breslau seine Neutralität, am 9. März wurde Glogau eingenommen, und am 10. April kam es zu einer der 20 wichtigsten Schlachten der Geschichte, die an Militärakademien gelehrt werden: die Schlacht bei Mollwitz, heute Małujowice, unweit von Brieg.

In der Folge erklärte sich Friedrich II. nach Verhandlungen bereit, die Kriegshandlungen einzustellen, wenn ihm Niederschlesien und das Bistum Neisse zugesprochen würden. Da er jedoch so erfolgreich war, setzte er die Kriegshandlungen in Oberschlesien fort, obwohl er dieses Gebiet für wenig wertvoll und uninteressant hielt.

Am 10. April 1741 fand eine der 20 wichtigsten Schlachten der Geschichte statt, die an Militärakademien gelehrt werden.

Infolgedessen wurde am 9. Oktober 1741 in Klein Schnellendorf, unweit von Friedland, ein habsburgisch-preußischer Waffenstillstand geschlossen: Maria Theresia erklärte sich im Gegenzug für die Neutralität Preußens bereit, Niederschlesien bei Preußen zu belassen und die vorübergehende Besetzung Oberschlesiens zu akzeptieren.

Von großer Bedeutung für Preußen

Am 11. Juni 1742 wurde in Breslau ein Friedensvertrag unterzeichnet, der am 28. Juli in Berlin bestätigt wurde. Am 14. August 1743 verzichteten die Stände der böhmischen Krone in Wien auf alle Rechte an Schlesien, und die Archive wurden an die preußische Seite übergeben.

Es kam zur formellen Eingliederung der Provinz in Preußen, wodurch sich dessen Bevölkerungspotenzial um 50 Prozent und sein Territorium um fast ein Drittel vergrößerte. Österreich fand sich mit dem Verlust dieser wichtigen Region nicht ab, was sich in weiteren Schlesischen Kriegen zeigte. Im Wesentlichen blieb jedoch der im Friedensvertrag von Breslau festgelegte Grenzverlauf unverändert.

Karte aus einem Schulatlas von 1905, die die Schlesischen Kriege zeigt.
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Preußen übernahm praktisch ganz Schlesien und die Grafschaft Glatz. Bei Österreich blieben das Herzogtum Jägerndorf, das Herzogtum Troppau und die Umgebung von Teschen.

Wie wichtig die Übernahme dieser Gebiete für Preußen war, zeigt die Tatsache, dass der König zu den Hauptstädten Berlin und Königsberg auch Breslau hinzufügte, das eine große Rolle in der Geschichte Preußens und später des vereinigten Deutschlands spielen sollte. Diese Grenzen blieben bis 1945 praktisch unverändert.

Krzysztof Wysdak

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