Tablice dwujęzyczne na historycznych cmentarzach

wochenblatt.pl 15 godzin temu
Zdjęcie: Die Tafeln wurden auf stabilen Metallständern montiert, die dank des tatkräftigen Engagements vieler freiwilliger Helfer entstanden. Foto: FB/Deutsche Minderheit in Oberglogau


Neue Informationstafeln würdigen das Kulturerbe in Oberglogau

Am 31. Mai 2025 wurden mit Unterstützung der Gemeinde Oberglogau im Rahmen der öffentlichen Aufgabe „Förderung von Kultur, Kunst, Schutz des Kulturguts und des nationalen Erbes“ sowie durch Vermittlung der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien (SKGD) zwei zweisprachige Informationstafeln aufgestellt – eine am historischen evangelischen Friedhof in Oberglogau und eine am hiesigen Friedhof der deutschen Soldaten.

Ein Ort mit Geschichte

Der evangelische Friedhof wurde als Teil der neu entstandenen städtebaulichen Anlage des 18. Jahrhunderts angelegt. Hier ruhen unter anderem die letzten Mitglieder des Hauses Württemberg – direkte Nachkommen der Gründer von Carlsruhe, dem heutigen Pokój. Neben dem bis heute erkennbaren Friedhofsgrundriss haben sich zahlreiche Zeugnisse sepulkraler Kunst erhalten, darunter figürliche Skulpturen, Stelen, Obelisken und Grabplatten.

Die neu aufgestellten zweisprachigen Informationstafeln sind ein wichtiger Beitrag zur Sichtbarmachung dieser historischen Orte.
Foto: FB/Deutsche Minderheit in Oberglogau

Die Gründung im 18. Jahrhundert

Die Gründung des Friedhofs geht zurück auf Karl Christian Erdmann, Herzog von Württemberg-Oels, der in der Mitte des 18. Jahrhunderts das nach badischem Vorbild konzipierte Carlsruhe ins Leben rief. Wie die Mehrheit der ersten Bewohner war auch er evangelischen Glaubens. Bereits beim Anlegen der zentralen Achse der Siedlung wurde östlich der geplanten Sophienkirche ein Areal für einen Friedhof vorgesehen – dieser wurde schließlich 1755 gegründet.

Gestaltung und Aufbau des Friedhofs

Der Friedhof liegt östlich der Kirche auf einem länglichen Grundstück und ist von einer gemauerten, verputzten Einfriedung mit hölzernem Lattenzaun umgeben. Die westliche Eingangsseite wird von zwei Engelsskulpturen auf Pfeilern flankiert. Die Grabfelder sind bis heute gut strukturiert, und eine zentrale Allee mit altem Baumbestand führt durch das Gelände.

Im Rahmen der Aufstellung wurde auch der Friedhof der deutschen Soldaten, die in der Gegend im Jahr 1945 gefallen und bestattet wurden, gesäubert.
Foto: FB/Deutsche Minderheit in Oberglogau

Grabkunst vom Klassizismus bis zur Moderne

Die Grabmäler stammen aus dem 19. und 20. Jahrhundert und zeigen eine große stilistische Vielfalt – vom Klassizismus über den Jugendstil bis hin zur Moderne. Man findet Grabsteine aus Stein, Holz und Gusseisen, viele davon mit keramischen Inschriftentafeln – teils monochrom, teils mit farbenfrohen Motiven wie Weinranken bemalt. Häufig begegnet man dem symbolträchtigen Eichenstamm, typisch für die Bestattungskultur des späten 19. Jahrhunderts.

Bedeutende Denkmäler und Kunstwerke

Ein besonders bemerkenswertes Denkmal ist das klassizistische Grabmal des Oberförsters Heinrich von Burgsdorf (†1806) und seiner Ehefrau. Es stammt von Johann Gottfried Schadow und zeigt eine weibliche Figur an einer Inschriftensäule. Auf der Säule befand sich ursprünglich eine Urne mit einem Porträtrelief des Verstorbenen – heute leider verloren. Viele Steinmetzsignaturen stammen von Handwerkern aus Namslau (Namysłów).

„Ein Ort der Erinnerung verdient auch Respekt und Wissen. Die Tafeln sollen nicht nur informieren, sondern das Bewusstsein für unsere gemeinsame Geschichte stärken“, sagt Sebastian Gerstenberg, Vorsitzender der deutschen Minderheit in der Gemeinde und Stadt Oberglogau.

Neben dem Grabmal des Pfarrers Hugo Pudell (†1976) und seiner Ehefrau Erna steht eine eindrucksvolle Christusstatue mit einer knienden Frau zu seinen Füßen, signiert von Fr. Brodauf im Jahr 1911. Diese Figur stammt ursprünglich aus Dombrowka Dolna und stand dort bis etwa 1930 vor der Pfarrkirche als Denkmal. Metallene Zäune mit kunstvollen Schmiedearbeiten – oft im Jugendstil – umgeben zahlreiche Gräber und sind ebenfalls schützenswerte Zeugnisse der Bestattungskultur.

Ein Schritt zum Erhalt des Kulturerbes

Viele der Grabmale und Gitter benötigen dringend Restaurierung und Pflege, um den einzigartigen historischen Charakter des Friedhofs zu bewahren. Die neu aufgestellten zweisprachigen Informationstafeln sind ein wichtiger Beitrag zur Sichtbarmachung dieses historischen Ortes. Sie informieren Besucher über die Geschichte des Friedhofs und seine bedeutenden Denkmäler – und laden dazu ein, die kulturelle Vielfalt und das gemeinsame Erbe der Region zu entdecken und wertzuschätzen. „Ein Ort der Erinnerung verdient auch Respekt und Wissen. Die Tafeln sollen nicht nur informieren, sondern das Bewusstsein für unsere gemeinsame Geschichte stärken.“, sagt Sebastian Gerstenberg, Vorsitzender der deutschen Minderheit in der Gemeinde und Stadt Oberglogau.

Die Tafeln wurden auf stabilen Metallständern montiert, die dank des tatkräftigen Engagements vieler freiwilliger Helfer entstanden.
Foto: FB/Deutsche Minderheit in Oberglogau

Engagement und Dankbarkeit

Die Tafeln wurden auf stabilen Metallständern montiert, die dank des tatkräftigen Engagements vieler freiwilliger Helfer entstanden. „Unser besonderer Dank gilt: Józef Gerstenberg, Waldemar Król, Wolfgang Wahl, Jerzy Kunert, Bernard Gnilek und Florian Gnilek“, betonte Sebastian Gerstenberg.

Im Rahmen der Aufstellung wurde auch der Friedhof der deutschen Soldaten, die in der Gegend im Jahr 1945 gefallen und bestattet wurden, gesäubert – die letzten Spuren des Herbstes und Winters wurden entfernt. „Allen, die ihre Zeit, Kraft und ihr Herz in dieses wertvolle Vorhaben investiert haben, sagen wir ein herzliches Dankeschön!“, fasste der Oberglogauer SKGD-Chef zusammen.

Idź do oryginalnego materiału