Słowo na niedzielę od biskupa wikariusza dr. Petera Tarlinskiego

wochenblatt.pl 5 godzin temu
Zdjęcie: Bischofsvikar Peter Tarlinski Foto: Lucas Netter


Gedanken: Für den Sonntag und die Woche
Pfingstsonntag

1. Lesung: Apg 2, 1–11
2. Lesung: Röm 8, 8–17
Evangelium: Joh 14, 15–16.23b–26

Das Hochfest der Aussendung des Heiligen Geistes – auch Ausgießung des Heiligen Geistes genannt – wird kurz Pfingsten genannt. Diese Bezeichnung stammt von dem griechischen Begriff pentēkostē hēméra – der fünfzigste Tag der Osterzeit (der Ostersonntag mitgerechnet). In der Apostelgeschichte finden wir die Beschreibung dieses Ereignisses:

„Als der Tag des Pfingstfestes gekommen war, waren alle zusammen am selben Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen.
Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Und alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt und begannen, in anderen Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.“

Ein wundersames Ereignis – nicht nur zum Bestaunen, sondern auch ein wirksames, das zu einer tiefgreifenden Veränderung bei den Jüngern Jesu führte.

Die Mutlosen werden wach

Nach dem Tod Jesu lebten seine Apostel zweifelnd und unsicher, ungläubig und verängstigt – versteckt im Abendmahlssaal und ohne Mut. Nachdem sie mit dem Heiligen Geist beschenkt worden waren, erhielten sie die Gabe, in fremden Sprachen zu sprechen. Erfüllt vom Geist Gottes, erwachten die Jünger Jesu innerlich und wurden mutig. Sie traten vor die frommen Männer aus allen Völkern unter dem Himmel und begannen, Gottes große Taten zu verkünden:

„Parther, Meder und Elamiter, Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadokien, von Pontus und der Provinz Asien, von Phrygien und Pamphylien, von Ägypten und dem Gebiet Libyens nach Kyrene hin, auch die Römer, die sich hier aufhalten, Juden und Proselyten, Kreter und Araber – jeder von ihnen hörte die Apostel in seiner Muttersprache reden.“

Was auseinanderfiel, wurde zusammengeführt

Durch die Aussendung des Heiligen Geistes wurde eine in viele Sprachen zerfallene Menschheit erneut zusammengeführt. Die Geschichte vom Turmbau zu Babel (im Buch Genesis) ist uns bekannt: Die Menschen verfielen der Illusion, dass sie aus eigener Kraft den Himmel berühren und gottgleich werden könnten. Dadurch überschätzten sie sich selbst und verachteten Gott. Übertriebener Egoismus, Größenwahn und das Streben nach grenzenloser Macht, die alles auf Erden bestimmen sollte, führten die Menschheit zum Zerfall. Die ursprüngliche Einheit fiel auseinander. Die Verständigung unter den Menschen wurde zerstört:

„Darum nannte man die Stadt Babel (Wirrsal), denn dort hat der Herr die Sprache aller Welt verwirrt, und von dort aus hat er die Menschen über die ganze Erde zerstreut.“

Bis heute ist es schwer, gegenseitige Verständigung zu erreichen.

Pfingsten zeigt: Einheit ist möglich

Pfingsten zeigt, wie Menschen durch den Glauben an den einen Gott und an die großen Werke seines Sohnes Jesus Christus wieder zueinander finden können. Die eine Botschaft Gottes, gemeinsame Werte und der gute Wille, das Leben miteinander zum Wohl aller zu gestalten, haben die Kraft, die Menschheit zu Frieden, Zusammenarbeit und Freundschaft zu führen.

Brauchen wir ein neues Miteinander?

Die Ereignisse der vergangenen Wochen während der Präsidentschaftswahl in Polen waren eher sehr unangenehm. Die Wahlkampagne hat die Programme der einzelnen Präsidentschaftskandidaten fast vollständig überschattet. An die Stelle des Dialogs trat ein persönlicher Machtkampf. Jeder warb für sein Image, beleidigte seinen Gegner, versuchte, den bestmöglichen Eindruck zu hinterlassen und machte Versprechungen, die ein möglichst breites Publikum ansprechen sollten.

Die Wahlen glichen einer Arena für amateurhaften Box- oder Kickboxkampf – mit Ausblendung der realen Lebenswelt und Versprechungen, die einer Entthronung Gottes ähnelten und an den Bau des Turms von Babel erinnerten. Es ging darum, möglichst viel für sich selbst zu erreichen und möglichst viele Menschen hinter sich zu bringen – bei gleichzeitig schwacher Aussage darüber, was eigentlich geschaffen werden soll. Es dominierten fragmentarische Parolen.

Die Wahlen glichen einer Arena für amateurhaften Box- oder Kickboxkampf – mit Ausblendung der realen Lebenswelt und Versprechungen, die einer Entthronung Gottes ähnelten und an den Bau des Turms von Babel erinnerten

Jede Seite trägt Verantwortung für Diskriminierung: Die einen unterdrückten die deutsche Minderheit im Bildungswesen, die anderen schließen Katholiken im selben Bereich aus. Obwohl Christen die überwiegende Mehrheit der polnischen Bevölkerung darstellen, wird versucht, sie zu marginalisieren. Zugleich wird kein Raum für einen Dialog mit Menschen geschaffen, die anders denken oder fühlen als die Mehrheit.

Es bedarf einer neuen Art des Umgangs miteinander und mit den Fragen, die zum Wohle aller Bürger – also der Einzelnen, Familien, lokalen Gemeinschaften und des ganzen Landes – gelöst werden müssen. Wir alle brauchen einen neuen Geist. Vielleicht ist es der Heilige Geist, mit seiner Kraft, Nationen, Völker, Sprachen, Bedeutungen, Botschaften und Programme zu verbinden, Verantwortung zu fördern und Frieden, Verständigung sowie Versöhnung zu schaffen.

Idź do oryginalnego materiału