Spargelanbau in Niederschlesien – eine lange Tradition
Niederschlesien war schon immer ein Spargelparadies und hier bleibt auch heutzutage der Spargel-Anbau weit verbreitet. In der Publikation „Die niederschlesische Ostmark und der Kreis Kreuzburg” (1927) lesen wir, dass „Obernigker Spargel und Erdbeeren in Breslau geschätzt werden”. Die hervorragenden Delikatessen hatten also keinen langen Weg, um frisch auf dem Teller zu erscheinen.
Historische Spargelliteratur aus Warmbrunn

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In den Schulen standen einst eigene Lehrbücher zur Verfügung, die ausschließlich dem Spargel gewidmet waren. Eines davon war ein Kompendium aus den Beständen der Bibliothek in Warmbrunn mit dem Titel: „Gründliche Anweisung, den Spargel vorzüglich schön, und auch dauerhaft, anzulegen; nebst einem Unterricht, wie man den ganzen Winter mit wenigen Kosten Spargel erzeugen kann…” (aus dem Jahr 1802!). Dieses Werk kann man vollständig online in den digitalen Beständen der Bibliothek Polona lesen.
Spargelsaison genießen – Rezepte und Varianten

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In den nächsten Maitagen und Wochen kann man sich den Genuss des Spargels gönnen. Der Spargel hat auch eine lange und nicht uninteressante Geschichte. Er wurde von den alten Ägyptern angebaut und die vorchristlichen Griechen haben ihn als Arzneigewächs benutzt. Als Saisongemüse hat der Spargel etwas Verlockendes an sich. Egal ob man die schlichte Spargelsuppe, den Spargelspitzensalat oder den Spargel-Eierkuchen mit brauner Butter, in Begleitung eines Hühnchens auf den Tisch serviert. Zwar kann man eingelegte Spargel auch direkt aus dem Glas naschen – aber zu Hause bevorzugen wir ganz klar die frische Variante. Man muss auf sie warten, und die Saison ist recht kurz – deshalb stehen sie bei uns im Frühling fast täglich in unterschiedlichster Form auf dem Tisch.
Der Spargel hat in Niederschlesien nicht nur Geschmack, sondern auch Geschichte.
Spargelgerichte in Breslau – regionale Küche erleben

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Unser kleiner kulinarischer Ausflug führt uns in Richtung Breslau, wo sich bei einem Bau- und Gartenmarkt ein fantastisches Restaurant befindet. Dort wird ein saisonales Menü mit regionalen Produkten serviert. Im Herbst fahren wir gezielt dorthin für das große Kürbis-Fest – und im Mai natürlich wegen der Spargel. Spargelsuppe mit Dill, bunter Salat mit gegrilltem Spargel, Hähnchen mit Spargelfüllung – das sind nur einige Gerichte aus der Speisekarte der „Zielona“. Mein Herz hat vor einiger Zeit ein Buchweizen-Fladenbrot erobert – wunderschön angerichtet und natürlich mit der perfekten Portion Spargel obendrauf.
Spargelsuppe zu Hause – einfach und lecker
Zu Hause mögen wir ein warmes Abendessen, und da uns der Mai dieses Jahr nicht gerade mit Temperaturen verwöhnt, ist so eine Suppe am Abend einfach ideal.
Spargelsuppe ist leicht, sättigend und duftet herrlich nach frischen Kräutern aus dem Garten. Was möchte man mehr?
Spargel hat eine lange und reiche kulinarische Geschichte – er lädt förmlich zum Experimentieren ein.
Spargelsuppe mit Kerbel
1 l Wasser / 500 g Spargel (weiß oder grün) / ½ TL Zucker / 250 g Kartoffeln / 2 EL Sahne / 1 TL Butter / 1 EL Zitronensaft / Salz, Pfeffer / 1 Bund Kerbel

Quelle: Privat
Den Spargel waschen (weißen Spargel ggf. dünn schälen), holzige Enden abbrechen.
In einem Topf das Wasser zum Kochen bringen, Zucker, Spargelschalen und -enden sowie Zitronensaft hinzufügen und alles bei kleiner Hitze ca. 15 Minuten köcheln lassen.
Inzwischen den übrigen Spargel in ca. 3 cm lange Stücke schneiden, die Kartoffeln würfeln.
Die Schalen und Enden aus dem Sud entfernen, Butter sowie die Kartoffeln und Spargelstücke hinzufügen. Etwa 10 Minuten bei niedriger Hitze garen.
Anschließend die Sahne mit etwa 50 ml der heißen Suppe angleichen (temperieren) und in die Suppe geben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Gartnieren mit gehacktem Kerbel und Kerbelblüten.
Tipp: Alternativ kann die Suppe auch mit Petersilie oder Dill vollendet werden – ganz nach Geschmack.
Spargel hat eine lange und reiche kulinarische Geschichte – er lädt förmlich zum Experimentieren ein. Es lohnt sich also, diesem frühlingshaften Leckerbissen aufzulauern!