Kommentar
Die deutsche Butter in einem polnischen Flugzeug hat Tomasz Bocheński aufgespürt – der gescheiterte Präsidentschaftskandidat von Warschau, heutige Europaabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der PiS.
Schuld ist natürlich Tusk. Denn „unter Tusk“ – so Bocheński – servieren die polnischen Fluglinien LOT an Bord statt heimischer, patriotischer Produkte deutsche Butter.
Bocheński hat sich in die Sache selbstverständlich nicht vertieft. Hätte er es getan, wüsste er, dass Flugzeuge ihre Lebensmittel jeweils am Abflugort beziehen. Das ist gängige Praxis bei fast allen Fluggesellschaften.
Mal streichen die Passagiere also Butter, ein anderes Mal genießen sie le beurre, und manchmal haben sie sogar burro auf ihrem Brötchen. Und hin und wieder ist es tatsächlich ganz gewöhnliche polnische masło.

Bild: Screenshot.
Der neue deutsche Botschafter in Polen, Miguel Berger, reagierte umgehend auf die Klagen des von deutscher Allgegenwart geplagten Bocheński und schrieb auf X:
„Ich hoffe, man serviert Ihnen beim nächsten Mal auch eine Brezel.“
Eine Brezel? Ein Schlag unter die Gürtellinie.
Dem Abgeordneten blieb da nur noch, sich mit einem Hinweis auf Reparationen zu retten – es war an der Zeit, schwere Geschütze aufzufahren.
Doch das Internet kennt kein Erbarmen. Schon kurz darauf wies ein Nutzer darauf hin, dass Bocheński auf polnischen Straßen ein deutsches Auto fährt – einen Volkswagen T-Cross.
Der Feind lauert also überall – sogar in der eigenen Garage.