Naturwerkstatt – Mehr als nur ein Sommerlager

wochenblatt.pl 2 dni temu
Zdjęcie: Foto: Stefani Koprek


Sommerwerkstatt 2025 in Ziegenhals

Organisiert von der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien, fand auch in diesem Jahr das Sommerlager „Naturwerkstatt“ im idyllischen Ziegenhals den Sudeten statt. Ziel des Projekts ist es, jungen Menschen nicht nur spannende Ferientage zu ermöglichen, sondern auch ihre Verbindung zur Natur zu stärken und ihre kulturelle Identität als Teil der deutschen Minderheit zu vertiefen.

Schon beim Ankommen lag eine besondere Stimmung in der Luft – eine Mischung aus Neugier und leiser Aufregung. Die Tage waren gefüllt mit Entdeckungen, Gesprächen, Naturerlebnissen, aber auch Momenten der Stille – etwa abends beim Singen am Lagerfeuer oder beim Lauschen der Bäume rund um die Hütten.

Foto: Stefani Koprek

Natur erleben und Gemeinschaft spüren

Ein zentraler Bestandteil der Werkstatt war das intensive Naturerleben. Die Jugendlichen erkundeten Bäche, lernten Pflanzen zu bestimmen, gestalteten mit Ton und Naturmaterialien. Die 16-jährige Gosia Buczek, die bereits zum dritten Mal teilnahm, erzählt: „Wir waren auf dem Berg, wir waren auf der Bischofskoppe. Wir waren auch in Neisse und sind mit einem Schiff gefahren – das fand ich richtig cool.“

Foto: Stefani Koprek

Doch das Programm hatte noch mehr zu bieten: Die Werkstatt war in zwei Phasen gegliedert. Während sich die erste Gruppe auf Natur und Umwelt konzentrierte, drehte sich in der zweiten Phase alles um Geschichte und Herkunft. Koordinator und Betreuer Marek Dziony erklärt: „Die zweite Gruppe nahm an einer historischen Identitätswerkstatt teil, die sich vor allem mit der Geschichte von Ziegenhals, von Schlesien und mit Persönlichkeiten beschäftigte, die diese Region geprägt haben.“

Sprache spielerisch erleben

Neben der Natur- und Geschichtsarbeit spielte auch die deutsche Sprache eine wichtige Rolle. Die Jugendlichen verbesserten ihr Sprachgefühl ganz nebenbei – beim Spielen, Singen oder im Gespräch mit anderen. Daniela Czeczor (16), die bereits zum dritten Mal dabei war, meint dazu: „Ich finde, man kann die deutsche Sprache verbessern durch solche Spiele. Und auch, wenn man mit anderen Leuten Deutsch spricht.“

Foto: Stefanie Koprek

Für viele Teilnehmer ist das Lager mehr als ein Ferienangebot – es ist ein Ort, zu dem man zurückkehrt. So auch für Gosia: „Ich mag dieses Programm sehr. Jedes Jahr ist hier etwas anderes – zum Beispiel ist jetzt die Cafeteria neu renoviert. Es wird einfach jedes Jahr besser.“

Begegnungen, die bleiben

Was die Naturwerkstatt so besonders macht? Vielleicht ist es die einzigartige Mischung aus Naturerleben, Gemeinschaft, Spiel, Sprache und ganz viel Herz. Daniela bringt es auf den Punkt: „Das ist das Beste, was man im Sommer machen kann. Ich bin mit Freunden hier, wir haben viel Spaß und lernen ständig neue Menschen kennen.“

Foto: Stefani Koprek

Insgesamt nahmen 130 Kinder und Jugendliche an der diesjährigen Naturwerkstatt teil – aufgeteilt in zwei Gruppen à zehn Tage. Viele von ihnen kommen aus Familien der deutschen Minderheit. Für Marek Dziony ist gerade das Knüpfen neuer Freundschaften ein zentrales Ziel: „Was mir besonders wichtig ist, ist, dass die Kinder hier Beziehungen knüpfen – und diese dann auch pflegen. Denn Beziehungen zwischen Menschen machen auch die deutsche Minderheit stark.“

Marek Dziony: Was mir besonders wichtig ist, ist, dass die Kinder hier Beziehungen knüpfen – und diese dann auch pflegen. Denn Beziehungen zwischen Menschen machen auch die deutsche Minderheit stark.

Die Sommerwerkstatt 2025 war ein Ort voller Lebendigkeit, Neugier und Vertrauen – getragen von einem Team, das mit Geduld, Herz und Freude begleitet hat. Ein großes Dankeschön gilt allen Kindern für ihre Offenheit, den Eltern für ihr Vertrauen und dem gesamten Team für ihr Engagement.

Das Projekt wurde mit Unterstützung des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) gefördert.

Idź do oryginalnego materiału