„In wildem Wechsel treibt das flüchtge Leben“

wochenblatt.pl 2 dni temu
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Paweł Ryborz verabschiedet sich in seine wohlverdiente Rente

Nach mehr als 16 Jahren Tätigkeit verabschiedete sich der Vorsitzende des Oberschlesischen Kultur- und Begegnungszentrums „Joseph von Eichendorff“, Paweł Ryborz, am Dienstag in seine wohlverdiente Rente. Wir haben mit ihm über seine Tätigkeiten gesprochen, seine vielen Jahre für die deutsche Minderheit und für das Erbe Eichendorffs im Besonderen. Er verriet uns auch, was er nun in seiner Rente noch alles für Pläne hat.

Er war maßgeblich daran beteiligt, den Namen von Joseph Freiherr von Eichendorff in der Umgebung von Lubowitz und darüber hinaus wieder in die Öffentlichkeit zu rücken: Die Rede ist natürlich von Paweł Ryborz, der seit 2009 als Vorsitzender des Oberschlesischen Kultur- und Begegnungszentrums in Lubowitz tätig war. Am gestrigen Dienstag ging er offiziell in Rente. In seinen mehr als 16 Jahren hat er dazu beigetragen, dass Lubowitz als Geburtsort von Eichendorff sich auch wieder an diese große Persönlichkeit erinnert. Angefangen hat dabei alles recht klein: „Als Aufgabe habe ich es mir gestellt, den berühmten oberschlesischen Dichter und Romantiker Joseph von Eichendorff und seine Bedeutung für die schlesische und deutsche Kultur wieder bekannt zu machen. Denn das ist mit das Wichtigste, was man sich vorstellen kann. Und das habe ich in den letzten 16 Jahren auch erreicht.“, erinnert sich Paweł Ryborz.

Der Poet

Angefangen hat Ryborz seine Aufgabe zuerst sehr klein: „Begonnen habe ich natürlich mit der Popularisierung der Dichtung, denn Eichendorff war vor allem ein Dichter. Also habe ich zuerst Gelder beantragt für zehn Tafeln, auf denen ausgewählte Gedichte Eichendorffs auf Deutsch und auf Polnisch abgedruckt wurden. Die Gelder habe ich bekommen und dann die Tafeln entlang des Hasengangs aufstellen lassen. Später haben wir noch 15 weitere Tafeln zum Beispiel an der Eichendorff-Eiche, auf dem Friedhof oder vor der Schule aufgestellt, damit möglichst viele in Kontakt mit der Poesie Eichendorffs kommen können.“

Ebenso organisierte er eine Zusammenarbeit mit den Joseph-von-Eichendorff-Schulen in Gregorsdorf (Grzegorzowice), Salzburg, Walzen (Walce) und Kroschnitz (Krośnica). Dort veranstaltete er mit dem Eichendorff-Kulturzentrum Workshops mit den Schülern, bei welchen sie etwas über die Gedichte und die Geschichte des Dichters lernten.

Denkst du des Schlosses noch auf stiller Höh?

Eine weitere Herzensangelegenheit Ryborzs war es, die Ruine des Lubowitzer Schlosses, auf dem Eichendorff geboren wurde, wieder öffentlicher zu machen. Seit mittlerweile 12 Jahren finden dort regelmäßig Aufführungen von Werken des Dichters direkt vor und in der Schlossruine statt. Die Schlossruine selbst sowie der dazugehörige große Park bieten eine romantische und zugleich realistische Kulisse für die Werke Eichendorffs, und von den Aufführungen hat Paweł Ryborz viele positive Rückmeldungen bekommen. Zugleich ist er froh darüber, dass er in seiner Zeit als Vorsitzender Förderungen zur Erhaltung des Schlosses und des 7,5 Hektar großen Parks erhalten konnte.

„Als Aufgabe habe ich es mir gestellt, den berühmten oberschlesischen Dichter und Romantiker Joseph von Eichendorff und seine Bedeutung für die schlesische und deutsche Kultur wieder bekannt zu machen.“ – Paweł Ryborz

Abschied und Wiedersehen

Am Dienstag, den 29. Juli, verabschiedete sich Paweł Ryborz in die Rente, nach 16 Jahren und 4 Monaten seiner Tätigkeit im Namen des Eichendorff-Kulturzentrums und der deutschen Minderheit vor Ort. Offiziell gibt er den Posten an seinen Nachfolger Mariusz Adam ab. Die Projekte, die er aber bereits angefangen hat, möchte er auf jeden Fall noch zu Ende bringen, so wie zum Beispiel die diesjährige Aufführung vor der Schlossruine unter dem Motto „Zauberei im Herbste“. Aber auch weiterhin wird Paweł Ryborz noch im Kulturzentrum tätig sein und kleinere Aufgaben übernehmen: „Ich habe schon gesagt, sollte ich gebraucht werden oder wenn ich irgendwie behilflich sein kann, stehe ich immer gerne zur Verfügung. Und auch wenn eine Führung stattfinden sollte, bin ich natürlich immer gerne noch dabei.“

Die Zeit geht schnell

Zuletzt verrät Paweł Ryborz noch, was er mit seiner neugewonnenen Freizeit in der Rente anfangen möchte: „Ich habe eine ziemlich große Familie, drei Kinder und sieben Enkelkinder. Das ist eine richtige Familie! Und wir veranstalten jetzt am Samstag eine große Feier, bei der alle vorbeikommen wollen. Auch weiterhin möchte ich so oft wie möglich mit der Familie zusammen sein.“
Auch wenn er mit seiner Ehefrau in den letzten 20 Jahren schon viel reisen konnte, möchte er das trotzdem noch weiter fortsetzen. Und nebenher hat er auch ein großes Haus und einen großen Garten zu bearbeiten – es ist also viel zu tun. Zuerst möchte Paweł Ryborz jedoch das Leben genießen und alles ohne Hektik und Stress erledigen.

Wir wünschen Herrn Ryborz alles Gute in seinem neuen Lebensabschnitt und bedanken uns für seine großartige und langjährige Arbeit im Namen der deutschen Minderheit und für seinen Einsatz für das Erbe von Eichendorff!

Falls Sie noch mehr über Herrn Ryborz lesen wollen, finden Sie hier ein Interview mit ihm:

Ziel in Sicht – Interview mit Paul Ryborz vom Eichendorff-Kultur-und-Begegnungszentrum

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