Słowo ewangeliczne na niedzielę z biskupem Wojciechem Prackim

wochenblatt.pl 4 godzin temu
Zdjęcie: Evangelischer Bischof Wojciech Pracki Foto: Leon Schwarzenberg


Sonntag Misericordias Domini

Lesungen: Ezechiel-Buch 34,1-2.10-16.31; 1 Petrusbrief 2,21-25

Predigttext: Johannesevangelium 10,1-16

Der aber zur Tür hineingeht, der ist der Hirte der Schafe. Dem macht der Türhüter auf, und die Schafe hören seine Stimme; und er ruft seine Schafe mit Namen und führt sie hinaus. Johannesevangelium 10,2-3

Schaffe hören zu

Inspiration von Tomáš Halík: Die Schafe und die Stimme des Hirten

Sehr gerne schließe ich mich dem Gedanken des tschechischen Theologen Tamas Halik an. In seinem Buch – Zeit der lehren Kirchen – schreibt er kritisch vom biblischen Vergleich der Schafe mit Christen. Ich vergleiche mich selbst nun auch schwer mit einem Schaf. Halik schreibt aber, dass er es erst verstanden hat bei der Beobachtung von Schafherden die sich untereinander gemischt haben.

Göttliche Aussagen stehen uns zur Verfügung. Wir können sie lesen. Gott erreicht uns mit seinen Inhalten.

Er stellte sich die Frage, wie die Tiere ihren eigenen Hirten finden. Es geht doch nicht nur um die Stückzahl, sondern um konkrete Tiere. Seine Zweifel wurden am morgen aufgelöst als die Hirten kamen. Jeder hat seine Herde gerufen und die Schafe haben sich nach ihren Stimmen orientiert. Kein Tier fehlte. Die Schafe hatten kein Problem ihren Hirten zu finden. So viel von Halik.

Die Stimme Jesu heute: Der Inhalt der Evangelien

Wenn wir die vier Evangelien lesen, stellen wir fest, das der Inhalt meistens Aussagen von Jesus sind. Es gibt auch Berichte über seine Handlungen, aber das meiste, sind doch die einzelnen Sätze oder Gleichnisse.

Evangelischer Bischof Wojciech Pracki
Foto: Leon Schwarzenberg

Es ist nicht direkt seine Stimme, denn vor 2000 Jahren gab es keine Möglichkeiten den Ton aufzunehmen. Außerdem spricht heute kaum ein Mensch Aramäisch (Die Sprache, die in Palästina vor 2000 Jahren benutzt wurde). Der Ton wurde uns nun auch nicht helfen, aber wir haben den Inhalt – jeder in seiner Sprache. Das kann für Christen/innen die Stimme Jesu sein – das Evangelium.

Gottes Wort für uns: Eine Chance zum Zuhören

Das ist eine sehr positive Situation, denn Nachfolger Jesu haben eine konkrete Möglichkeit ihrem Gott in Person des Erlösers zuzuhören. Göttliche Aussagen stehen uns zur Verfügung. Wir können sie lesen. Gott erreicht uns mit seinen Inhalten.

Die Herausforderung der Verkündigung in unserer Zeit

Dabei bleibt offen, ob wir überhaupt zuhören wollen, ob es für den gegenwärtigen Menschen überhaupt Bedeutung hat. Und hier kommen wir zu der Hauptaufgabe der Kirche – Verkündigung des Wortes Gottes. Meines Erachtens scheitern die Kirchen auf diesem Feld. Überzeugte Christen gibt es vom Tag auf Tag weniger. Wichtige Kirchenmenschen finden Gründe: Säkularisation, Skandale in Kirche, Konsumptionismus usw. Der schon ernannte Tamas Halik sagt aber, dass es ein anderes Problem gibt. Nämlich Kirche und ihre Verantwortlichen wissen nicht, wie sie den heutigen Menschen mit dem Evangelium erreichen, was aktuell die größte Herausforderung ist. Der Mensch braucht seinen Hirten immer weniger und reagiert auf die Stimme des Evangeliums mit Gleichgültigkeit.

Hoffnung im Gleichnis: Das verlorene Schaf wird gefunden

Davon erzählt Jesus auch im Gleichnis vom verlorenen Schaf. Es wird letzten Endes gefunden.

Hören, das rettet: Schutz und ewiges Leben

Auf die Stimme des Hirten zu hören, schont von Gefahren, von Konsequenzen der eigenen Dummheit. Es öffnet auch die Möglichkeit des ewigen Lebens. Ich bete jeden Tag, dass die Stimme des Herrn seine Schafe erreicht und dass die Schafe auch gerne reagieren. Amen.

Evangelischer Bischof Wojciech Pracki

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