Rekomendowane lektury: Bushido: Dusza Japonii autorstwa Nitobe Inazō

wochenblatt.pl 4 godzin temu
Zdjęcie: Kirschblüte am Schloss von Osaka Foto: Luka Peternel / Wikipedia


Japan für Europäer

Japan ist heute weltweit bekannt für Anime, Sushi oder Hightech, doch die kulturellen Wurzeln reichen sehr viel tiefer. Eine zentrale Rolle spielt dabei der Bushidō, der „Weg des Kriegers“, der Verhaltenskodex der Samurai.

Der japanische Autor Nitobe Inazō hat es sich mit seinem Werk Bushido: Die Seele Japans zur Aufgabe gemacht, die geistige Grundlage seiner Heimat verständlich für ein europäisches Publikum zu erklären. Das Ergebnis ist ein Klassiker der interkulturellen Literatur.

Bushido: Die Seele Japans
Nitobe Inazō

Der Autor: Nitobe Inazō

Nitobe Inazō (1862–1933) wurde in einer Zeit des radikalen Umbruchs geboren: Das alte, feudale Japan, das jahrhundertelang von den Samurai geprägt war, wandelte sich in kürzester Zeit in einen modernen Industriestaat unter kaiserlicher Führung.

Er studierte in den USA und später in Deutschland, wo er seinen Doktortitel erwarb. Als überzeugter Christ, Intellektueller und Diplomat widmete er sein Leben dem kulturellen Austausch und der Völkerverständigung.

Sein bekanntestes Werk, Bushido: The Soul of Japan, erschien 1900 auf Englisch und wurde schnell zu einem internationalen Bestseller.

Worum geht es in Bushido: Die Seele Japans?

Nitobe erklärt in seinem Buch den ethischen Kodex der Samurai: Bushidō. Es ist ein Wertesystem, das auf Gerechtigkeit, Mut, Güte, Höflichkeit, Wahrhaftigkeit, Ehre, Treue und Selbstdisziplin beruht, Tugenden, die nicht nur das alte Japan, sondern bis heute seine Kultur beeinflussen.

Er zeigt auf, dass Japan kein barbarisches Land ist, sondern auf einem ebenso tiefgründigen ethischen Fundament steht wie Europa.

Besonders beeindruckend ist sein Ansatz, diese japanischen Werte durch Vergleiche mit der europäischen Kultur zu erklären:

  • So vergleicht er den deutschen Dichter und Freiheitskämpfer Theodor Körner mit einem Samurai, der wie es der Bushidō verlangt, mit dem Schwert ebenso wie mit der Feder kämpfte.
  • Das rituelle Seppuku (Ritueller Selbstmord) wird mit dem Ehrentod in der römischen Antike und Darstellungen bei Shakespeare verglichen, um das westliche Publikum mit der Bedeutung und Logik dieser Handlung vertraut zu machen.
  • Die Rolle der Samurai, die Elite des feudalen Japans, wird mit dem europäischem Rittertum, das genauso Rang, Kampfausbildung und gesellschaftliche Anerkennung bekam.

Mehr als ein Kulturführer

Nitobe wollte mit seinem Buch Missverständnisse zwischen Ost und West abbauen. Er zeigt auf, dass Japan kein barbarisches Land ist, sondern auf einem ebenso tiefgründigen ethischen Fundament steht wie Europa.

Gleichzeitig war ihm bewusst, dass diese traditionelle Ethik in Gefahr war: Mit dem rapiden Wandel der Zeit könnten kulturelle Identität und moralische Werte verloren gehen. Nitobe hoffte, dass der Bushidō, ähnlich wie das europäische Rittertum, in Verbindung mit dem Christentum weiterleben könne, als tragfähige Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft.

Warum dieses Buch heute noch lesenswert ist

Bushido: Die Seele Japans ist weit mehr als eine historische Darstellung: Es ist ein Appell für den Erhalt kultureller Werte im Angesicht des Wandels. Gerade in einer globalisierten Welt ist das Thema aktueller denn je, sei es bei Fragen zur Bewahrung von Sprache, Identität oder Ethik über Generationen hinweg.

Das Buch ist nicht nur ein Blick auf Japan, sondern für jeden empfehlenswert, der seine Sprache und Kultur zu erhalten sucht. Außerdem gewährt es einen individuellen Blick auf Europa und die westliche Welt. Auch Deutschland nimmt einen besonderen Platz ein.

Ein Muss für alle, die sich für japanische Kultur, Ethikgeschichte, interkulturellen Dialog oder das Zusammenwachsen von Tradition und Moderne interessieren.

Das Buch finden Sie HIER in der Bibliothek der Woiwodschaft Oppeln.

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