35 lat istnienia Związku Rolników Śląskich

wochenblatt.pl 12 godzin temu
Zdjęcie: Bei den Feierlichkeiten im Schloss Stubendorf: (m.) Bernard Dembczak, Vorsitzender des Schlesischen Bauernverbandes; Antoni Konopka, Vorstandsmitglied der Woiwodschaft Oppeln und (r.) Zuzanna Donath-K


Kein Beruf, sondern Berufung

Im Mai blickte der Verband Schlesischer Bauern auf 35 Jahre zurück – eine Zeit, in der er sich von bescheidenen Anfängen zur tragenden Säule für die Landwirte der Region entwickelte. Das Jubiläum, gefeiert im Schloss Stubendorf mit Delegierten des Verbandes, Partnern und lokalen Vertretern, würdigte den Weg des Verbandes – von den Gründungsjahren über eine dynamische Entwicklung bis hin zur heutigen starken Position als Interessenvertreter, Wissensvermittler und Hüter der landwirtschaftlichen Identität Schlesiens.

Anfänge voller Herausforderungen und Hoffnungen

Die Gründung fiel in die turbulente Wendezeit, die die Landwirtschaft in Polen vor immense Herausforderungen stellte. Ursula Trinczek, ehemalige Geschäftsführerin, erinnert sich: „Es war am Anfang ein Risiko, aber das war es wert. Durch den Verband haben wir viele Kontakte mit Landwirten in Deutschland geknüpft, die uns inspiriert haben.“ Den Wandel von der Plan- zur freien Marktwirtschaft schildert sie als „Umsturz für die Bauern“. Trinczek initiierte ein Austauschprogramm: „Ich habe ca. 100 junge Menschen zum Praktikum nach Deutschland geschickt.“ Auch Besuche deutscher Landwirte auf schlesischen Höfen gab es früh. „Es war euphorisch für sie. Sie haben nicht gedacht, dass hier noch so viele Deutsche sind oder dass es hier so schön ist. Sie fragten, wie lange es gedauert hat, dass unsere Höfe so sauber sind. Dabei waren sie immer so, weil Ordnung bei uns normal ist“, erzählt Frau Trinczek.

Bei den Feierlichkeiten im Schloss Stubendorf: (m.) Bernard Dembczak, Vorsitzender des Schlesischen Bauernverbandes; Antoni Konopka, Vorstandsmitglied der Woiwodschaft Oppeln und (r.) Zuzanna Donath-Kasiura, Vizemarschallin der Woiwodschaft Oppeln.
Foto: Manuela Leibig

Schlesischer Fleiß

Antoni Konopka, Vorstandsmitglied der Woiwodschaft Oppeln, und ehemaliger Vorsitzender der Schlesischen Kammer in Oppeln: „Die 35-jährige Arbeit bewerte ich sehr gut. Als Landwirte haben wir immer zu den schlesischen Landwirten aufgeschaut, vor allem in Fragen der Technologie, des Anbaus und der Tierzucht. Auch beneideten wir sie um die Geräte, oft von jenseits der Oder importiert“, sagte Konopka während seiner Ansprache zum Jubiläum. Er unterstrich die Rolle des Verbandes beim EU-Beitritt: „Dank der Arbeit des Verbandes war es leichter, die ländliche Bevölkerung vom EU-Beitritt zu überzeugen. Das war damals keineswegs selbstverständlich.“ Er lobte den heutigen Stand: „Heute können wir stolz sein: Die Oppelner Landwirtschaft gehört polenweit zu den besten. Dieser schlesische Fleiß, verbunden mit neuer Technologie und EU-Fördermitteln – wir müssen uns nicht schämen.“

Zuzanna Donath-Kasiura: „Schlesische Bauern strahlen Fleiß und Bauernstolz aus.“

Entwicklung durch Wissen und Zusammenarbeit

Offenheit für Wissen und Erfahrungsaustausch war der Schlüssel zum Erfolg. Tomasz Nosol, Vorsitzender des Kreises Neustadt, betont: „Jedes Treffen, jede Schulung, das Knüpfen von Kontakten bringen etwas Neues. Wir bauen eine Wissens- und Erfahrungsbasis auf, die uns und unseren Betrieben dient und die Zukunft unserer Familien sichert.“

Zuzanna Donath-Kasiura, Vizemarschallin der Woiwodschaft Oppeln, würdigte die Verbandsmitglieder: „Sie strahlen Fleiß und Bauernstolz aus. Sie sind stolz auf die Vergangenheit, das Kulturerbe Schlesiens, sie wissen, wer sie sind. Zudem sind sie aber auch sehr modern, aktiv und fleißig. Eine geniale Mischung.“ Beeindruckt zeigte sich die Vizemarschallin davon, dass der Verband generationsübergreifend arbeitet: „Ältere und Jüngere arbeiten perfekt zusammen.“

Ursula Trinczek, ehemalige Geschäftsführerin des Verbandes Schlesischer Bauern.
Foto: Manuela Leibig

Der Verband heute: Stärke und Blick nach vorn

Diesen Aspekt hebt auch Bernard Dembczak, der seit 24 Jahren Vorsitzender des Verbandes Schlesischer Bauern ist, hervor: „Wir haben auch junge Landwirte in unseren Reihen. Bei unseren Kreisversammlungen resümieren wir nicht nur, sondern lassen Neuerungen für die Landwirtschaft von Experten erklären.“ Auch das breite Schulungsangebot wird von den Mitgliedern gut angenommen, „denn es ist eine gute Investition“, betont Dembczak. Neben Fachwissen steht auch die Integration im Fokus des Verbandes. Für die Zukunft setzt Dembczak auf Kontinuität und Flexibilität. Sein Credo: „Landwirt – das ist kein Beruf, es ist eine Berufung.“ Die Herausforderungen für den Verband sind dieselben wie für jeden einzelnen Landwirt: „EU-Restriktionen, Tierkrankheiten, im Moment ist es die Maul-und Klauenseuche. Sorgen macht uns auch der Vertrag zwischen den MERCOSUR-Ländern aus Südamerika und der EU. Dort werden Lebensmittel viel billiger und nicht mit solchen Restriktionen für die Bauern wie in Europa produziert. Wir befürchten, auf unseren hierzulande erzeugten Lebensmitteln sitzenzubleiben, oder sie unter Wert verkaufen zu müssen“, äußert Bernard Dembczak die Ängste der rund 1000 Mitglieder des Verbandes.

Jerzy Sewielski, Präsident der Landwirtschaftskammer in Oppeln, sieht im Verband einen wichtigen Partner: „Er kann Landwirte zusammenbringen. Ihre Zusammenarbeit, der Erfahrungsaustausch – das funktioniert hervorragend.“ Für die Zukunft wünscht er: „Stabilisierung, gute Witterung, weniger Produktionskosten, gute Preise für die landwirtschaftlichen Erzeugnisse sowie Gesundheit und Ausdauer in dieser Berufung.“

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